Künstliche Intelligenz
KI-Beirat
Zur Beratung der Bundesregierung in allen Fragen zur Künstlichen Intelligenz haben das Bundeskanzleramt und das Finanzministerium den KI-Beirat mit elf Expertinnen und Experten am 28. Februar 2024 präsentiert.
Um als Staat aktiv die Chancen der künstlichen Intelligenz zu nutzen, wurde in Österreich der "Beirat für Künstliche Intelligenz" als beratendes Gremium eingerichtet. Dieser wird sich mit den Potenzialen, Herausforderungen, Risiken und Auswirkungen der Anwendung von Künstlicher Intelligenz befassen.
Die Mitglieder des KI-Beirats
Hochkarätige Expertise im KI-Beirat
Der KI-Beirat aus hochkarätigen KI-Fachleuten hat sich konstituiert. Dabei wurde Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Horst Bischof, Rektor der Technischen Universität Graz, zum Vorsitzenden und Dr. Jeannette Gorzala, Chief Policy Officer von AI Austria, zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Der KI-Beirat besteht aus elf Mitgliedern, die über ausgezeichnete Kenntnisse in den Bereichen Ethik, Forschung, Ökonomie, Recht oder Technik verfügen.
Er wird die Bundesregierung in allen Fragen rund um die Künstliche Intelligenz unterstützen.
Drei Mitglieder wurden vom Bundeskanzleramt und acht Mitglieder vom Bundesministerium für Finanzen berufen. Die operative Unterstützung des
KI-Beirats wird von der RTR als Geschäftsstelle vorgenommen, wo auch die
KI-Servicestelle angesiedelt ist.
Österreich geht bei der Umsetzung des AI Acts voran und schafft eine
KI-Servicestelle. Sie soll Rechtssicherheit für Unternehmen und Beratung für Bürgerinnen und Bürger bieten. Mit dem KI-Beirat gibt es nun ein Gremium, das die Bundesregierung und die KI-Servicestelle bei der Umsetzung des AI-Acts und die Nutzung, Herausforderungen und Chancen der KI beraten soll.
Vorsitzender
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Horst Bischof, ab 2023 Rektor der TU Graz, studierte Informatik an der
TU Wien, wo er 1990 diplomierte und 1993 promovierte. Die Habilitation in Angewandter Informatik erfolgte 1998.
Seit 2001 ist er Professor für Computer Vision am Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen an der TU Graz.
Horst Bischof hat mehr als 750 begutachtete Arbeiten verfasst (h-index=96). Viele dieser Arbeiten wurden mit nationalen und inter-nationalen Preisen ausgezeichnet (mehr als 20).
Univ.-Prof. Dr. Markus Fallenböck, LL.M. be-schäftigt sich über 20 Jahre mit der rechtlichen und wirtschaftlichen Umsetzung der digitalen Transformation.
Er ist Vizerektor für Personal und Digitalisierung sowie Universitätsprofessor für Technologie- und Innovationsrecht an der Universität Graz.
Bis September 2022 verantwortete er die Bereiche Finanzen, Personal und Recht an der Universität für Weiterbildung Krems. Davor war er geschäfts-führender Gesellschafter beim Fintech Sunrise (früher Own360) und weiterhin Miteigentümer.
Der gebürtige Grazer Jahrgang 1973 hat an der Universität Graz und der Yale Law School Rechtswissenschaften studiert.
Nach Stationen als Assistent an der Universität Graz und bei McKinsey war er 20 Jahre in Managementfunktionen tätig - Bereich Medien und Digitalisierung (evolaris, Styria, Iventa, Verlagsgruppe News).
Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Forgó ist Professor für Technologie- und Immaterialgüterrecht an der Universität Wien.
Umfangreiche Grundlagen- und Drittmittel-forschung für europäische, deutsche und österreichische Auftraggeber zu allen Fragen des IT-Rechts, insbesondere Datenschutz- und Datensicherheitsrecht.
Evaluations- und Beratungstätigkeit u.a. für die Europäische Kommission, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, den Deutschen Ethikrat und verschiedene deutsche und österreichische Ministerien.
Univ.-Prof. Mag. Dr. Sabine T. Köszegi ist seit
2009 Professorin für Arbeitswissenschaft und Organisation am Institut für Managementwissen-schaften der TU Wien.
Darüber hinaus leitet sie den Executive MBA Innovation, Digitalisierung und Entrepreneurship an der TU Academy for Continuing Education, hat ein Doktorat in Sozial- und Wirtschaftswissen-schaften sowie eine Venia für das Fach Betriebs-wirtschaftslehre der Universität Wien und ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
2020 wurde sie ausgezeichnet mit dem
Käthe Leichter Staatspreis für exzellente Gender-forschung.
Aktuell leitet sie ein transdisziplinäres #ConnectingMinds-Forschungsprojekt zu assistiver Robotik in der Pflege und ist als Vor-sitzende des Österreichischen Rats für Robotik und Künstliche Intelligenz auch in der Politikberatung tätig.
Priv.-Doz. Dr. Bernhard A. Moser ist Präsident der Austrian Society for Artificial Intelligence (ASAI), einer wissenschaftlichen Vereinigung zur Unterstützung der KI-Forschungsgemeinschaft in Österreich.
Er habilitierte sich in Mathematik an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) und arbeitet seit
20 Jahren am Software Competence Center Hagenberg (SCCH), einem österreichischen COMET-Zentrum für angewandte Software, Data Science und AI.
Derzeit ist er Koordinator des europäischen H2020-Projekts TEAMING.AI und arbeitet seit Jänner 2023 in Teilzeit am Institut für Signalverarbeitung der Johannes Kepler Universität Linz (JKU), wo er sich mit den mathematischen Grundlagen von Spiking Neural Networks beschäftigt.
Dr. Clara Neppel ist als Senior Director European Business Operations bei der IEEE Technology Centre GmbH in Wien tätig für die IEEE-Aktivitäten und -Präsenz in Europa.
Sie hat an der TU München in Informatik promoviert und an der Universität Straßburg einen Masterabschluss in Intellectual Property Law erworben.
Sie ist Mitglied des Aufsichtsrats von EIT Digital, des wissenschaftlich-industriellen Beirats der Research Studios Austria FSG, des Zuse Schools-Beirats im DAAD Programm "Konrad Zuse Schools of Excellence in Artificial Intelligence" sowie des Independent Advisory Board des UK RI Centre for Doctoral Training in Accountable, Responsible and Transparent AI.
Mag. Dr. Walter Peissl ist promovierter Sozial- und Wirtschaftswissenschafter und ehemaliger stellvertretender Direktor des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ITA) in Wien.
Schwerpunkte seiner Arbeiten liegen im Bereich Digitalisierung, dem Schutz der Privatsphäre sowie bei methodischen Fragen der Technikfolgen-Abschätzung. Er hat in praktisch allen Themenfeldern des ITA bereits an Projekten mitgewirkt oder diese geleitet.
Seine Publikationsliste umfasst mehrere Bücher und zahlreiche Artikel zu einem breiten Themenspektrum. Zuletzt erschien der Sammelband "Technology Assessment in a Globalized World"
Mag.a Carina Zehetmaier E.MA ist Gründerin und Geschäftsführerin der KI Unternehmen "Paiper.One" und "AILands".
Sie ist Beraterin, Sprecherin und Lehrende im Bereich “rechtliche und ethische Aspekte vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz ” und beschäftigt sich mit den Auswirkungen von KI auf die Wirtschaft, Arbeitswelt und Gesellschaft.
Sie ist die Präsidentin des Vereins Women in Artifical Intelligence Austria, ein inter-disziplinäres Netzwerk von KI-Expertinnen, und setzt sich als solche für mehr Vielfalt und Inklusion in der KI ein.
Erich Albrechtowitz absolvierte eine klassische humanistische Ausbildung und startete seinen Werdegang in der IT-Branche. Seit über 35 Jahren ist er bereits in der österreichischen Verwaltung tätig und verantwortet im Zuge dessen eine Vielzahl an bundesweiten Projekten.
Seit 2018 leitet er die Gruppe für Infrastruktur, IT -Management sowie Cyber- und Informationssicherheit und ist Chief Digital Officer (CDO) im Bundeskanzleramt.
Stellvertreterin des Vorsitzenden
Dr. Jeanette Gorzala bereichert den KI Beirat in rechtlichen Fragen. Als Rechtsanwältin im Bereich Wirtschaftsrecht und neue Technologien berät sie Unternehmen und Organisationen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
Sie ist außerdem Mitglied des Steering Committee des European AI Forum, CLO von AI Austria sowie Speakerin und Autorin.
Mag.a Verena Krawarik ist ein weiteres Mitglied. Sie ist verantwortlich für das Innovationsmanagement der Austria Presse Agentur (APA).
Derzeit übernimmt sie die Leitung der Task Force AI und arbeitet im Zuge unterschiedlicher EU-Projekte an der Etablierung eines "Trusted European Media Data Space". Sie agiert im Gremium als Innovationsstrategin.
KI-Beirat Aufgaben
- Information und Beratung der mit KI Angelegenheiten befassten Mitglieder der Bundesregierung sowie der RTR-GmbH über aktuelle Entwicklungen im Bereich KI. Dies umfasst technische, ethische und gesellschaftliche Aspekte.
- Beobachtung der technologischen Entwicklung von KI in- und außerhalb der EU und Bewertung der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen für Österreich.
- Fokussierung durch Unterstützung der mit KI Angelegenheiten befassten Mitglieder der Bundesregierung sowie der RTR-GmbH bei der Priorisierung der vielfältigen KI Aspekte und der Konzentration auf die wichtigsten Themen.
- Strategische Planung und Beratung der Bundesregierung im Rahmen des AI Policy Forums bei der Entwicklung und Umsetzung der Strategie für Künstliche Intelligenz einschließlich der Festlegung von Zielen, Prioritäten und Maßnahmen.
Österreich als Vorreiter: KI Kennzeichnung in der Bundesverwaltung
Um schon vorzeitig Transparenz und Vertrauen in künstliche Intelligenzen zu gewährleisten, sollen alle KI-Systeme des Bundes bereits vor Inkrafttreten des europäischen AI-Acts verpflichtend gekennzeichnet werden.
Nutzerinnen und Nutzer sollen KI-betriebene Anwendungen eines Ministeriums anhand eines entsprechenden Hinweises sofort erkennen können. Dazu wurde eine bundesweite Erhebung über alle Ressorts zu KI-Anwendungen durchgeführt. Beispiele dazu sind etwa die Gebäudeklassifikation im Auftrag des BKA oder Grants4Companies des BKA.
An der Kennzeichnung von KI-Systemen der Bundesverwaltung in Österreich wird bereits gearbeitet. Der KI Beirat wird bei der Kennzeichnung der KI-Systeme der Bundesverwaltung unterstützend mitwirken.